Seite an Seite mit dem Mittelstand

Wie die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG jetzt Unternehmen und Selbstständige durch die Krise begleitet

Die Corona-Krise stellt viele Unternehmen vor größte Herausforderungen. Was kann ein Unternehmen tun, um in dieser Zeit weiter handlungsfähig zu bleiben? Und welche Möglichkeiten gibt es, wenn ein Unternehmen jetzt in ernsthafte Schwierigkeiten gerät? Darüber informiert unser Bereichsdirektor Firmenkunden Frank Haupt.
 

Nicht nur Unternehmen, auch Banken sind direkt von der Krise betroffen. Was tut denn die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG in der aktuellen Situation, um selbst weiter handlungsfähig zu bleiben?
Wir haben bereits vor einem Jahr sehr stark in das Thema Digitalisierung investiert, um damit unsere Beratungsqualität auf ein noch höheres Niveau zu entwickeln. Unsere Infrastruktur ist dadurch heute auf einem Top Level und damit unser ganz großes Asset, um jetzt in diesen Zeiten aktiv und handlungsfähig zu sein. Unsere rund 30 Beraterinnen und Berater im Firmenkundengeschäft hatten wir schon damals im Zuge unserer digitalen Offensive alle mit Notebooks ausgestattet, sodass wir aktuell in der Lage sind, vollumfänglich und von überall aus für unsere Kunden zu arbeiten. Vertraulichkeit und Datensicherheit sind selbstverständlich gewährleistet. Zudem haben wir die Belegschaft in zwei Schichten aufgeteilt und können so sicherstellen, dass wir auch im Falle einer Infektion eines Mitarbeitenden handlungsfähig bleiben.

Viele Ihrer Firmenkunden stehen derzeit unter einem gewaltigen Druck. Was unternimmt die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG, um Unternehmen und Selbständige zu unterstützen?
Auch ohne Corona ist es unser Kerngeschäft, diesen Kunden zur Verfügung zu stehen und sie beratend zu begleiten. Corona stellt uns aber jetzt natürlich vor komplett neue Herausforderungen. Wir versuchen mit einem vernünftigen Maß, unseren Kunden in ihrer Not zu helfen. Gerade das vernünftige Maß ist mir besonders wichtig: Wir reden hier nicht über pauschale Soforthilfen des Staates, sondern über Kreditgewährungen, die wir konstruktiv und schlank, aber doch gewissenhaft überprüfen müssen. Darüber hinaus gibt es aktuell eine Flut von staatlichen Informationen, die es zu bewältigen und umzusetzen gilt. Denn es stehen verschiedene Förderinstrumente im Raum – auf Bundesebene, wie auch vom Freistaat Bayern, – die relativ kurzfristig aufs Gleis gesetzt worden sind. Diese müssen wir nun entsprechend verarbeiten und aufbereiten, um unseren Firmenkunden diese Hilfen auch pragmatisch und zeitnah zur Verfügung stellen zu können.

Was können und müssen Unternehmen tun, die krisenbedingt bereits in ernsthafte Finanzierungsschwierigkeiten geraten sind?
Meine dringende Empfehlung: Nehmen Sie zügig Kontakt mit Ihrem Firmenkundenberater auf! Gemeinsam klären wir dann dezidiert ab, welche Hilfe-Möglichkeiten für das Unternehmen in Betracht kommen. Es sollten alle Register gezogen werden, die Bank und Staat jetzt zur Verfügung stellen. Das heißt: erstens mit uns über Tilgungsaussetzung zu sprechen und zweitens stellt sich dann die Frage, welche anderen Darlehensmittel entsprechend zur Verfügung gestellt werden können, um die Liquidität für die nächsten Wochen zu sichern. Selbstverständlich muss der Unternehmer aber auch erst einmal feststellen, welchen Handlungsspielraum er selbst hat, um seine Zahlungsfähigkeit zu sichern. Von Kostensenkungsprogrammen, Gesprächen mit Lieferanten und Großkunden bis hin zu konkreten Maßnahmen, wie Kurzarbeit – das kann von Geschäftsmodell zu Geschäftsmodell sehr unterschiedlich sein.

Welche Maßnahmen werden von der Bundes- und Landesregierung ergriffen?
Das ist in der Tat eine ganze Vielzahl an Maßnahmen. Auf unserer Website www.vr-bayernmitte.de/gemeinsam-gegen-corona haben wir einen eigenen Bereich erarbeitet, um über aktuelle Themen zu informieren – ausschließlich unter dem Aspekt Corona und explizit für Firmenkunden. Damit geben wir unseren Kunden einen schnellen und umfassenden Überblick, welche Angebote und Möglichkeiten bestehen. Das spart Zeit und Nerven in dieser angespannten Situation. Wir bemühen uns, alle aktuellen Entwicklungen zeitnah zu kommunizieren.

Was können die Unternehmer für ihre Gespräche mit der Bank bereits im Vorfeld vorbereiten?
Erst einmal natürlich die üblichen Bonitätsunterlagen, die schon immer relevant waren im Zusammenspiel mit Kreditgewährungen, so zum Beispiel die letzten beiden Jahresabschlüsse oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung sowie die aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung. Das A und O ist aber die Liquiditätsplanung. Natürlich fahren wir alle in Zeiten von Corona auf Sicht. Ein Liquiditätsplan sollte aber aufzeigen, dass der Unternehmer sich so intensiv wie möglich mit seinem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Es sollte herausgearbeitet werden, was das Unternehmen selbst dazu beitragen kann, diese Krise zu bestehen. Auf dieser Basis kann der Kunde in der Partnerschaft mit uns diskutieren, was er benötigt, um zumindest bis Ende April Stabilität herzustellen. Wir haben uns auf diesen kurzen Zeitraum verständigt, weil wir wissen, dass die sonst übliche Planung für die nächsten sechs Monate für unsere Kunden aktuell sehr schwierig ist. Von größeren Unternehmen benötigen wir aber darüber hinaus eine Planung mit verschiedenen Szenarien bis zum Jahresende.

Frank Haupt ist Bereichsdirektor Firmenkunden bei der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG. Er informiert darüber, wie Hausbank und Wirtschaft in der Corona-Krise Schulter an Schulter und Hand in Hand zusammenarbeiten können, um die Zukunftsfähigkeit zu sichern und mit Mut nach vorne zu schauen.